Die Überlegung, eine spezielle Kanone gegen gepanzerte Fahrzeuge zu entwickeln, reicht bis in die Zeit des 1. Weltkrieges zurück. Aus der Not heraus schossen die Deutschen mit Artilleriekanonen direkt auf die anrollenden britischen Panzer. Dies erwies sich jedoch als nicht allzu effektiv. Zwischen den Weltkriegen beschäftigte man sich zunächst mit Panzerbüchsen als schwere Handfeuerwaffen. Durch die immer dickeren Panzerungen sah man jedoch recht schnell die Notwendigkeit, größere Waffen entwickeln zu müssen.
Offizielle Bezeichnung: 7,5-cm-PaK 40 Hersteller: Rheinmetall-Borsig Entwicklung: 1939 Produktion: 1941 bis 1945 Gesamtlänge: 6,1/85 m Rohrlänge: 3,45 m Kaliber: 7,5 cm Gewicht: 1,4 t |
(Lizenzhinweis) |
Mit einer Stückzahl von insgesamt 23.303 Einheiten war die PAK 40 die meistgebaute Panzerabwehrkanone der Deutschen im zweiten Weltkrieg. Gesichert wurde die Kanone mittels Spreizlafette mit zwei Rohrholmen. Durch die zwei Vollgummireifen war die Waffe mobil.
Einsatz der PAK 40
- Bedienmannschaft: 5
- Kadenz: 15 Schuss/ Min
- Granaten: 4 Versionen
- Panzergranate 39 (6,8 Kg)
- Panzergranate 40 (4,1 Kg)
- Granate 1938 mit Hohlladung (4,4 Kg)
- Sprenggranate 34 (5,74 Kg)
- Mündungsgeschwindigkeit: 450 bis 933 m/s
- Höhenrichtbereich: -5° bis +22°
- Seitenrichtbereich: 65°
- Maximale Durchschlagskraft: 154 mm aus 500 Meter Entfernung bei 90° Aufschlagswinkel
Die bisher eingesetzten 3,7-cm-PAK 36 sowie die 5-cm-PAK 38 war angesichts der stark gepanzerten sowjetischen Panzer nicht mehr ausreichend. Die PAK 40 wurde ab 1942 in Serie hergestellt und zunächst an der Ostfront zum Einsatz gebracht. Bis 1944 konnte man eine hohe Abschussrate nachweisen, bis auch diese Waffe gegen neuere sowjetische Panzer ihre Schwierigkeiten hatte.
Viele Totalverluste
Durch das hohe Gewicht und die Notwendigkeit ein Zugfahrzeug zum Transport bereitstellen zu müssen, gingen gerade im letzten Kriegsjahr viele Kanonen verloren bzw. mussten beim Rückzug zurückgelassen werden.
Auch durch den unabsichtlichen Verrat der eigenen Stellung gingen viele Geschütze verloren. Nachteilig erwies sich in diesem Zusammenhang nämlich, dass durch die Mündungsbremse viel Staub aufgewirbelt wurde.
Sonderversionen
Wie schon erwähnt, bestand bei der PAK 40 die Notwendigkeit, ein Zugfahrzeug einsetzten zu müssen. Für diese Aufgabe wurde in der Regel das Sonder-Kfz 11, ein Halbketten-Zugkraftwagen, eingesetzt. Zur Panzerabwehr wurde die PAK 40 auch auf das Fahrgestell von Selbstfahrlafetten gesetzt. Bekannte Fahrzeuge sind der Marder I, Marder II und Marder III.