Die Haubitze M1931 war eine 203-mm-Haubitze der Sowjetunion, die während des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurde.
Entwickler: Nikolai Nikititsch Magdesiew Hersteller: Bolschewik-Werke Entwicklung: 1926 bis 1931 L x B x H: 9,36 m x 2,49 m x 2,30 m Gewicht: 19 Tonnen Kaliber: 203,4 mm Rohrlänge: 5087 mm (L/25) Feuerrate: 05 bis 1 Schuss/min Mündungsgeschwindigkeit: 607 m/s Maximale Reichweite: 18 Km |
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Hintergrund
Das Artillerie-Komitee (kurz als Artkom bekannt), das damals von RA Durlyakhov geleitet wurde, richtete im November 1920 ein Artillerie-Entwicklungsbüro ein. Erster Auftrag war 1926 eine Haubitze mit großer Reichweite. Eine weitere Anforderung war, das Geschütz innerhalb von 46 Monaten fertigzustellen. Zeitgleich lief ein weiteres Projekt mit kleineren 122-mm-Geschützen.
Die 203-mm-Haubitze, intern B-4-Haubitze genannt, wurde in zwei Varianten präsentiert, nämlich einmal mit und einmal ohne Mündungsbremse. Beide Varianten waren ansonsten identisch. Insbesondere die Ausstattung mit einem Kettenwagen war typisch für Sowjetische Geschütze zur damaligen Zeit. Der erste Prototyp der B-4-Haubitze wurde Anfang 1931 im Bolschewik-Werk hergestellt. Von Juli bis August 1931 wurden Beschusstests mit dem Ziel durchgeführt, geeignete Granaten für die Verwendung durch die B-4 auszuwählen. Die Haubitze wurde nach umfangreichen Feldtests im Jahr 1933 als 203-mm-Haubitzenmodell 1931 in Dienst gestellt.
Serienproduktion der Haubitze M1931
Die Produktion des B-4 begann gleichzeitig in zwei Fabriken, nämlich dem Bolschewik-Werk und dem Barrikady-Werk. Beide Industriebetriebe produzierten bis 1942 insgesamt 1011 Exemplare. Die technischen Zeichnungen des B-4 waren von Werk zu Werk unterschiedlich, mit eigenen Modifikationen, um die Serienproduktion zu erleichtern. Infolgedessen gab es trotz der gemeinsamen Bezeichnung B-4 praktisch zwei verschiedene Modelle der Haubitzen im praktischen Einsatz. Erst 1937 wurden beide Zeichnungen vereinheitlicht.
Das Geschützrohr fand im Übrigen auf dem Prototypen Su-14, einer Selbstfahrlafette, Verwendung.
Einsatzgeschichte
- Die B-4 nahm am Winterkrieg 1940 mit 142 Haubitzen, von denen vier abgeschossen wurden. Die B-4 wurde auch “Karelia Sculptor” genannt, da getroffene finnische Bunker praktisch in Brocken aus Beton und Eisen zerpulvert wurden.
- Am 25.06.1941 erbeutete die deutsche 11. Panzerdivision 11 Haubitze M1931, als man die Stadt Dubno einnahm. Erbeutete B-4, die von der Wehrmacht verwendet wurden, erhielten die Bezeichnung 20,3 cm H.503(r).
- Insgesamt 75 B-4-Haubitzen gingen vom 22. Juni bis 1. Dezember 1941 verloren. Um weitere Verluste zu minimieren, entschied man sich die Produktion der Haubitzen wieder aufzunehmen. Nach Beginn des Großen Vaterländischen Krieges verblieben viele Exemplare noch bis zum Ende des Krieges in der strategischen Reserve.