Mörser fanden Verwendung, um gegnerische Einheiten in Verteidigungsstellung unter Feuer zu nehmen. Gleichzeitig ist auch eine Verwendung in eigener Verteidigungsstellung möglich, um die gegnerischen offensive Kräfte unter Beschuss zu nehmen. Mörser sind Steilfeuergeschütze und haben in der Regel ein kurzes Rohr. Unterschieden werden leichte Mörser, die meist in handlichen, schnell einsatzbereiten Versionen von Soldaten auf dem Feld gegen leichte Ziele eingesetzt werden. Überschwere Mörser wurden dort eingesetzt, um schwere Befestigungen und Hindernisse zerstören.
Hersteller: Rheinmetall Borsig Offizielle Bezeichnung: Gerät 040/041 Produktionszeit: 1940 bis 1942 Stückzahl: 7 Rohrlänge: 5,07 m Kaliber: 60 cm / 54 cm Gesamtgewicht: 124 t Maximale Schussreichweite: 6,4 Km Antrieb: Daimler-Benz MB 503A (V12) mit ca. 500 PS |
Gegen schwere Befestigung
Geplant wurde der Mörser ursprünglich 1937, wie auch der Schwere Gustav, um gegen massive Verteidigungslinien vorgehen zu können. Erst 1940 konnten die ersten Einheiten zur Verfügung gestellt werden. Die Version 040 hatte ein Kaliber von 60 cm. 1941 wurden bereits Überlegungen angestellt, das Kaliber auf 54 cm zu reduzieren, um eine höhere Reichweite zu erreichen. Teilweise wurden die vorhandenen Einheiten mit einem neuen Rohr ausgestattet. Eine Version 041 mit der 54-cm-Kanone ab Werk wurde nie fertiggestellt.
Geringe Stückzahl des Mörser Karl
Bis Kriegsende hatte man 7 Einheiten der Version 040/041 gefertigt:
- Adam (später Baldur)
- Eva (später Wotan)
- Odin
- Thor
- Loki
- Ziu
- Fenrir
Selbstfahrlafette
Der Mörser Karl war auf einer Vollketten-Selbstfahrlafette montiert und hatte eine V-Max von 10 Km/h. Der Untergrund musste durch das hohe Gewicht fest und einigermaßen eben sein. Für den Transport zerlegte man das Gerät in drei Teile und verlud es auf einen speziellen Anhänger. Auch der Transport auf der Schiene realisierte man durch einen Tragschnabelwagen.
Einsatz des Mörser Karl
- Feuerbereit: 10 Minuten
- Bedienung: 16 Kanoniere
- Kadenz: 6 bis 12 Granaten pro Stunde
- Granaten: Betongranate mit 1700 Kg (Sprengstoff 280 Kg) sowie 2180 Kg (Sprengstoff 348 Kg)
- Treibladung: 1 bis 9 mit jeweils 32 bis 36 Kg Schießpulver
- Höhenrichtbereich: 0 bis 70 Grad
- Seitenrichtbereich: Jeweils 2,5 Grad rechts und links
- Durchschlagskraft: 2,5 Meter Beton und 35 cm Panzerstahl
Insgesamt kam es nur zu wenigen Einsätzen, wobei der Einsatz eher nur demoralisierend auf die Beschossenen wirkte. Die Granaten hatten eine hohe Streuung und waren auch sehr langsam (192–179 m/s).
Verbleib
Fünf Geschütze wurden zum Ende des Krieges von den Bedienungsmannschaften gesprengt. Die beiden verbliebenen wurden von den Alliierten erbeutet, wovon eines im Panzermuseum in Kubinka zu sehen ist.