Der Sturmtiger war ein deutsches Sturmgeschütz aus dem Zweiten Weltkrieg , das auf dem Chassis des Tiger I basierte und mit einem 380-mm-Mörser bewaffnet war.
L x B x H: 6,28 m x 3,57 m x 2,85 m Gewicht: 65 Tonnen Panzerung: 60 bis 100 mm Hauptbewaffnung: 38-cm-SturmMörser RW61 L/5,4 Sekundärbewaffnung: 1 × 7,92-mm-MG 34 Antrieb: Maybach HL210/230 12-Zylinder-Ottomotor (650/ 700 PS) V-Max: 40 Km/h Reichweite: 120 Km |
Hintergrund
Die Idee für ein schweres Infanterie-Unterstützungsfahrzeug, das stark verteidigte Gebäude oder befestigte Gebiete mit einem einzigen Schuss zerstören kann, entstand aus den Erfahrungen der schweren Stadtkämpfe in der Schlacht von Stalingrad im Jahr 1942. Damals verfügte die Wehrmacht nicht über geeignete Geschütze, die eine derartige Feuerkraft besaßen. Erst der ab Anfang 1943 eingesetzte Sturmpanzer IV war für derartige Aufgaben gewappnet.
Die Wehrmacht sah das Potential von stark gepanzerten Sturmgeschützen mit hoher Feuerkraft speziell für den Häuserkampf. Daher wurde beschlossen, ein neues Fahrzeug auf Basis des Tiger-Panzers zu entwickeln und es mit einer 210-mm-Kanone zu bewaffnen. Allerdings stellte sich heraus, dass diese Waffe zu diesem Zeitpunkt nicht verfügbar war. Schließlich setzte man auf den 380-mm-Mörser, der ursprünglich für den Einsatz auf U-Booten für den Beschuss von Küstenregionen gedacht war.
Nur eine Kleinserie
Die Rümpfe des Tiger I sollten zur Fahrgestellmontage nach Henschel und dann nach Alkett geschickt werden, wo die Aufbauten montiert würden. Der erste Prototyp war fertig und wurde Adolf Hitler im Oktober 1943 präsentiert. Die Lieferung der ersten Rümpfe erfolgte im Dezember 1943, wobei die ersten drei Sturmtiger von Alkett bis zum 20. Februar 1944 fertiggestellt wurden. Eine weitere kleine Anzahl war bis Dezember 1944 geplant.
Bewaffnung
Die Hauptbewaffnung war der 380-mm -Mörser 61 L / 5.4, ein Hinterlader, der ein Kurzstreckenprojektil mit einer Länge von etwa 1,5 m abfeuerte. Es gab eine Vielzahl von Typen mit einem Gewicht von bis zu 376 kg und einer maximalen Reichweite von bis zu 6.000 m, die entweder eine hochexplosive Ladung von 125 kg oder eine Hohlladung zur Verwendung gegen Befestigungen, die bis zu 2,5 m Stahlbeton durchdringen können.
Waffensystem mit Tücken
Das Design des Waffensystems verursachte einige Probleme. Das heiße Gas konnte weder in das Kampfabteil abgelassen werden, noch konnte der Lauf dem Druck standhalten, wenn die Gase nicht abgelassen wurden. Daher legte man um den Lauf ein Ring aus Lüftungsschächten, die die Abgase gezielt abführten. Aufgrund der Sperrigkeit der Munition konnten nur vierzehn Projektile intern transportiert werden. Um das Laden von Munition in das Fahrzeug zu erleichtern, wurde am hinteren Ende des Aufbaus neben der Ladeluke ein Ladekran angebracht. Es war beabsichtigt, dass jeder Sturmtiger von einem Munitionsträger begleitet wird, der auf demselben Tiger I-Chassis aufgebaut ist, aber nur ein Träger wurde fertiggestellt.
Einsatz des Sturmtiger
Der Sturmtiger sollte als schweres Infanterieunterstützungsfahrzeug dienen und bei Angriffen auf stark befestigte oder bebaute Gebiete Hilfe leisten. Als die ersten Sturmtiger verfügbar waren, war die Wehrmacht aber fast ausschließlich in der Defensive. Neben einem Einsatz während der Ardennenoffensive, kamen mehrere Sturmtiger in Deutschland, unter anderem in Remagen, zum Einsatz. Hier entwickelten sich Kämpfe gegen Alliierte Panzerverbände, wofür der Sturmtiger eigentlich nicht gedacht war.