Das später als “Jeep” bezeichnete Fahrzeug wurde zum wichtigsten Leichtrad-Transportfahrzeug des US-Militärs und seiner Verbündeten, wobei Präsident Eisenhower ihn einmal als „eine der drei entscheidenden Waffen der USA während des Zweiten Weltkriegs“ bezeichnete. Es war das weltweit erste massenproduzierte Auto mit Allradantrieb. Fast 650.000 Einheiten wurden gebaut, was ein Viertel der gesamten während des Krieges produzierten US- Nichtkampfkraftfahrzeuge ausmacht. Weitere 300.000 leichten 4WD-Fahrzeuge stellte Dodge mit der WC-Serie her.
Produktion: 1942-1945 Hersteller: Willys-Overland und Ford (in Lizenz) L x B x H: 3,32 m x 1,57 x 1,82 Antrieb: Vierzylinder-Reihenmotor Typ L134 (61 PS) Leergewicht: 1.040 Kg |
(Lizenzhinweis) |
Zwei Prototypen
Im Zusammenhang mit den Kriegsvorbereitungen der Vereinigten Staaten kündigte das Verteidigungsministerium 1940 eine Ausschreibung für einen leichten Spähwagen ( Reconnaissance Car) mit Allradantrieb für die US-Armee an. Nur zwei Unternehmen nahmen daran teil – American Bantam Car und Willys-Overland. Am 5. August 1940 gewann Bantam die Ausschreibung und den Auftrag zum Bau von 70 Wagen und der Verpflichtung, innerhalb von 49 Tagen einen Prototyp zu bauen. Am 23. September 1940 stellte man den Bantam BRC für Versuchszwecke vor.
Eigenes Risiko
Trotz verlorener Ausschreibung, begann Willys-Overland auf eigenes Risiko mit der Entwicklung und dem Bau eines eigenen Prototyps. Um das bestmögliche Autodesign zu erhalten, übergab das US Army Quartermaster Corps (QMC) die Blaupausen für den Bantam-Prototypen an Willys und Ford zur weiteren Verwendung. Der erste Prototyp des Geländewagens Willys Quad, ähnlich und strukturell verwandt mit dem Bantam, wurde für Versuche am 11. November 1940 ausgeliefert. Der zweite Prototyp wurde mit Allradlenkung hergestellt. Dank eines stärkeren 65 PS Go-Devil-Motors aus eigener Produktion schnitten die Willys-Prototypen jedoch besser ab als der ursprüngliche Bantam und Ford GP.
Weitere Bestellungen
Im Dezember 1940 bestellte das US-Militär jeweils 1.500 Willys MA-, Bantam BRC- und Ford GP-Modelle. Spätestens in der ersten Hälfte des Jahres 1941 wählte die US-Armee den Willys-Entwurf zu ihrem primären Geländewagen. Daher beauftragte man Willys-Overland, noch im selben Jahr mit der Produktion von 16.000 Autos zu beginnen. Ein verbessertes Standardmodell mit der Bezeichnung Willys MB ging in Serie.
Hohes Auftragsvolumen des Willys MB
Aufgrund des Auftragsvolumens für den Kriegsbedarf war ein zweiter Autohersteller notwendig. Der Auftrag ging am 10. November 1941 unter der Bedingung bei Ford ein, dass dort ausschließlich für Aufträge der US-Regierung hergestellt wurde. Konstruktionsunterlagen stellte Willys Ford zur Verfügung. Der Ford GPW (W von Willys) unterschied sich nur in kleinen Details vom Original. Die Teile beider Autos konnten austauschbar verwendet werden.
Produktion bis zu Kriegsende
- Willys MA (1940–1941) – die erste Version mit 1.500 Fahrzeugen
- Willys MB (1941–1945) – die Basisversion des Militärjeeps mit 361.349 Einheiten
- Ford GPW (1941–1945) – die von Ford in Lizenz hergestellte Basisversion mit 277.896 Exemplaren
Namensherkunft des Willys MB
Heutzutage wird der Name “Jeep” nicht nur für den Fahrzeughersteller gebraucht, sondern auch als Gattungsbegriff für alle erdenklichen Geländewagen. Über den Ursprung des Namens gibt es etliche Theorien. Erstmals in der Öffentlichkeit tauchte diese Bezeichnung 1941 in Zeitungen auf. Hier berichtete man über den Willys-Prototyp, der auf einem abgebildetem Foto medienwirksam die Stufen des Kapitols erklomm. Weitere Theorien zum Namens-Ursprung:
- von Eugene the Jeep , einem magischen Hund aus dem Cartoon „ Popeye “, bekannt für seine außergewöhnlichen Fähigkeiten,
- aus dem Prototyp des Ford GP -Modells , das parallel zu Willys entstand (G – Goverment, , P – Ford-Code für den 80-Zoll-Radstand); phonetisch ausgesprochen ähnlich wie “Jeep” – ji-pi,
- von General Purpose, also Allzweck(-fahrzeug). Ein solcher Begriff ist in Bezug auf dieses Modell aber nie offiziell aufgetaucht.